Salomé Eggler

Salomé Eggler ist Leiterin des Digital Transformation Centre Kenya, einer Initiative der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), finanziert durch die EU und Deutschland. Von 2018 bis 2021 beriet sie als Digitalexpertin die deutsche Bundesregierung. Davor arbeitete sie für die UNO-Abteilung für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten (DESA) in New York sowie das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) in Genf.

Publications by Salomé Eggler

In “Hinausschauen – 26 globale Entwicklungen und die Schweiz”, 30 authors from the foraus network anlyse global challenges – concise, pointed and well-founded.

 

The book describes how critical hot spots, technological trends and governance & economic systems will develop and what it means for Switzerland’s foreign policy. It describes a world in which Switzerland must act, react and position itself.

 

Hinausschauen offers impulses to engage in the discussion about Switzerland’s position in the years to come.

 

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Seit 2007 und zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit lebt eine Mehrheit der Weltbevölkerung in urbanen Räumen. Stadtregierungen als Behörden, welche heute den Bürgerinnen und Bürgern am nächsten stehen, kommt daher zusehends eine zentrale Rolle zu, wenn es darum geht, das Weltgeschehen zu beeinflussen. Bisher wurde der Rolle von Städten jedoch bei der Bewältigung transnationaler Herausforderungen kaum Beachtung geschenkt. Der Aufstieg der Städte als Vermittlerinnen zwischen «top-down» Logiken globaler Regierungsführung und «bottom-up» zivilgesellschaftlichem Aktivismus, hat deshalb weniger überraschend hauptsächlich im Schatten des politischen Tauziehens zwischen den Staaten stattgefunden. Er widerspiegelt sich seit Kurzem aber auch in der Entwicklung von Städtenetzwerken. Städtenetzwerke sind transnationale Allianzen zwischen lokalen Regierungen mit dem Ziel über Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten, neue Standards zu etablieren und auf politische Entscheidungsfindung einzuwirken. Vor allem aber überbrücken diese Netzwerke mehr und mehr die «Führungsdefizite», die aufgrund international festgefahrener Debatten entstanden sind. Um es mit den Worten von Michael Bloomberg, dem ehemaligen Bürgermeister von New York, zu sagen: «Nationen reden, Städte handeln.» Vor diesem Hintergrund – und als wichtige Gastgeberin auf internationaler Ebene – ist Genf diesem urbanen Aufruf zum Handeln gefolgt. Durch die Teilnahme an mehreren Städtenetzwerken entwickelt die Stadt schrittweise Kompetenzen, um die globale Politik zu beeinflussen und sich auf der Bühne der Weltpolitik zu etablieren. Daher ist die folgende Frage zentral: Welche Art von Führungsrolle übt Genf zurzeit im Bereich Global Governance aus?