Resümee WEF 2018: Drei Fragen an David Alain Bloch

Gender

Das Weltwirtschaftsforum 2018 in Davos geht zu Ende. foraus-Mitgründer und Vorstandsmitglied David Alain Bloch hat gemeinsam mit einer kleinen foraus-Delegation daran teilgenommen. Er hat uns drei Fragen über seine Erfahrungen und Eindrücke vor Ort beantwortet.

1) Das Weltwirtschaftsforum stand dieses Jahr unter dem Motto «Creating a shared future in a fractured world ». Welches Zukunftsbild wurde in Davos gezeichnet?

Die Spannbreite an diskutierten Themen war auch am diesjährigen Jahresmeeting in Davos wiederum enorm: vom in Zeiten des wieder erstarkten Nationalismus und Protektionismus geforderten neuen Bild für Europa, über die Chancen und Risiken der Digitalisierung für unsere Gesellschaft, bis hin zur notwendigen Debatte über die Chancengleichheit. Aufgrund der Vielseitigkeit der Debatten wurde aber leider kein einheitliches und vor allem kein konkretes Zukunftsbild gezeichnet.

2) Gender inequality spielte beim diesjährigen WEF eine zentrale Rolle. Gingen aus der Diskussion auch konkrete Vorschläge hervor?

Ich nahm an ein paar Diskussionen zu diesem Thema mit unternehmerischem Bezug teil. Es ist erfreulich, dass das Thema eine zentrale Rolle im Programm einnahm. Neben einigen interessanten Geschichten lernte ich insbesondere Neues zur Talentgewinnung und der Talentförderung in Unternehmen.

3) Die Konferenz in Davos steht unter der Kritik, überholt zu sein und seine Nützlichkeit verloren zu haben. Mit dem Fokus auf Wirtschaftswachstum und Freihandel können keine Antworten auf aktuelle Probleme wie zunehmenden Populismus und Ungleichheiten gefunden werden. Wie antwortest du auf diese Kritik?

Es stimmt, dass in den letzten Jahren aufgrund der Konkurrenz durch andere Veranstaltungen wie auch neuen Formen der Interaktion, vermehrt der Eindruck entstand, dass das Weltwirtschaftsforum an Bedeutung eingebüsst hatte. Mit dem diesjährigen Treffen hat es das WEF zumindest geschafft, die wichtigsten politischen Entscheidungsträger nach Davos zu locken. Wieviel dabei während der Woche und dann insbesondere im Nachgang rauskommt, wird sich aber noch zeigen müssen.